US-Zölle auf Medizinprodukte: Was Hersteller jetzt beachten müssen

US-Zölle auf Medizinprodukte: Was Hersteller jetzt beachten müssen

Am 9. April 2025 hat die US-Regierung überraschend eine 90-tägige Zollpause verkündet. Während für die meisten Länder in diesem Zeitraum ein universeller Zollsatz von 10 % gilt, steigen die Importzölle für Produkte aus China drastisch auf 125 %. Für europäische Hersteller, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, sorgt die Maßnahme vor allem für eins: Unsicherheit.

In diesem Beitrag beleuchten wir die Hintergründe der aktuellen Zollpolitik, ihre Auswirkungen auf die Medizintechnikbranche und wie MEDAGENT Unternehmen bei der strategischen Neuausrichtung unterstützt.

Zollpause mit begrenztem Nutzen

Die angekündigte Zollpause ist befristet und schafft damit keine verlässliche Planungssicherheit. Für europäische Hersteller, die auf den US-Markt exportieren, stellt sich die Frage: Was passiert nach Ablauf der 90 Tage?

Wichtige Punkte:

  • Der neue universelle Zollsatz von 10 % gilt nur temporär.

  • Bestehende Zusatzzölle – etwa 25 % auf Stahl- und Aluminiumkomponenten – bleiben bestehen.

  • Viele Zulieferteile von Medizingeräten fallen weiterhin unter diese spezifischen Zölle.

  • Bereits geschlossene Verträge mit Fixpreisen geraten unter Druck, weil höhere Importkosten nicht mehr abgefedert werden können.

Gerade bei hochwertigen Produkten, deren Komponenten internationalen Ursprungs sind, kann dies die Margen deutlich schmälern.

Politische Verwerfungen mit wirtschaftlichen Folgen

Die aktuelle Maßnahme ist Teil einer protektionistischen Handelspolitik, die sich nicht primär an wirtschaftlichen, sondern an geopolitischen Interessen orientiert. Die Folgen für die MedTech-Branche sind beträchtlich:

  • Versorgungsketten werden instabil, da internationale Importe erschwert werden.

  • Die Planungssicherheit für mittelständische Hersteller wird erheblich reduziert.

  • Die FDA steht unter finanziellem Druck, was sich bereits in Personalkürzungen und Verzögerungen bei Zulassungsprozessen niederschlägt.

  • Die Kombination aus Zollbelastung und regulatorischer Unsicherheit macht den Marktzugang in die USA zunehmend komplexer.

Der Branchenverband BVMed warnt deshalb klar:
„Medizinprodukte dürfen nicht Teil geopolitischer Konflikte werden. Zölle gefährden die Verfügbarkeit lebenswichtiger Produkte.“

Wer ist besonders betroffen?

Kleine und mittelständische Unternehmen, die in Europa produzieren und auf den US-Markt exportieren, spüren die Auswirkungen am stärksten. Häufig fehlen ihnen:

  • eigene Niederlassungen oder Vertriebsstrukturen in den USA,

  • vertragliche Flexibilität zur Anpassung von Preisen oder Lieferbedingungen,

  • interne Ressourcen zur strategischen Bewertung geopolitischer Risiken.

Diese Unternehmen sind häufig auf stabile Rahmenbedingungen angewiesen – sowohl in der Regulierung als auch in der Lieferkette. Die Kombination aus politischer Volatilität, steigenden Kosten und unsicherer Zulassungssituation trifft sie besonders hart.

Strategien für Hersteller: Was jetzt zu tun ist

MEDAGENT empfiehlt Unternehmen, ihre US-Marktstrategie kurzfristig zu überprüfen und regulatorisch flexibel aufzustellen.

Konkret bedeutet das:

  • Analyse der Produktkomponenten hinsichtlich zollrelevanter Materialien (z. B. Stahl, Aluminium)

  • Bewertung bestehender Lieferverträge und Preismodelle

  • Überprüfung des FDA-Zulassungsstatus und Anpassung der Zeitplanung

  • Gap-Analyse zur Dokumentation für mögliche Re-Zertifizierungen oder Nachforderungen

  • Diversifikation von Märkten und Vertriebswegen, um Exportabhängigkeiten zu reduzieren

Wie MEDAGENT unterstützt

Als erfahrener Partner für regulatorische und strategische Beratung begleitet MEDAGENT Sie durch diese Phase der Unsicherheit – mit konkreten Maßnahmen und umfassender Marktkenntnis:

  • FDA-Zulassungsberatung unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen

  • Regulatorische GAP-Analysen zur Absicherung von Compliance

  • Begleitung bei der Anpassung von QM-Systemen an dynamische Marktvorgaben

Fazit

Die Situation im US-Markt bleibt volatil – Hersteller müssen wachsam bleiben und dürfen sich nicht allein auf kurzfristige politische Maßnahmen wie die Zollpause verlassen. Strategische Flexibilität, regulatorische Robustheit und eine proaktive Marktbeobachtung sind jetzt wichtiger denn je.

MEDAGENT unterstützt Sie dabei.  Jetzt Kontakt aufnehmen und Maßnahmen besprechen, bevor die nächsten Änderungen greifen.

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